Bereits vor dem Regen hatten wir beschlossen, nicht bis zum schiffbaren Ende der Baise zu fahren. So war denn Condom der Wendepunkt unserer Reise auf der Baise. Wir wollten bei dem Hudelwetter so schnell wie möglich nach Nérac fahren, da es uns dort super gefallen hatte.
Schleuse mit Macken
Die Schleusen nehmen um 9 Uhr ihren Betrieb auf. Wir sassen bereits um 8.30 in der Schleuse, in der Hoffnung, dass es die Franzosen mit der Zeit nicht so genau nehmen. Aber nichts da, um 8.55 kein Betrieb, um 9.00 kein Betrieb, das gleiche um 9.10 und um 9.20 ebenso. Die Schleuse streikt. Nicht mal die zwei jungen Hunde von gestern sind da zum Spielen – trostlos! Also Plan B! Anruf zu den Schleusenbetreuern. Kein Problem, Knopf drücken, Anlage wählt selbst und was kommt? Die Combox! Nach dem vierten Versuch dann schon mal ein «Allo» und ein intensives Gespräch mit dem Mitfahrer – aber nicht mit mir. Aber auf dem Schleusenweg nähert sich mit hoher Geschwindigkeit ein Kombi mit zwei Männern im Blaumann. Rettung naht, Steuerungskasten auf, mit dem Schraubenzieher einen «Kurzen» gemacht und schon schliessen sich die Schleusentore. So einfach geht das!
Lange Fahrt mit vielen Schleusen
Nach einem «Merci et à bientôt » ging es dann richtig los. Anschliessend bretterten wir mehr als 26 km, unterbrochen von 11 Schleusen, von denen nur 3 richtig standen. Immer noch bei strömenden Regen trafen wir wieder in Nérac ein. Dort sahen wir als Erstes wieder «unsere» Fischer, denen wir schon weiter oben begegnet waren. Warum das so besonders ist? Wir sind heute den ganzen Tag keinem Schiff begegnet. Kein Gegenverkehr, kein Drängeln von hinten, wir haben Hausbootfahren noch nie so erlebt wie hier in der Aquitaine.
Zurück in Vianne
Am Montag nach dem Mittag hiess es wieder Leinen los und ab Richtung Vianne. Heute war im Gegensatz zu den letzten Tagen auf der Baise die Hölle los. Wir kreuzten sogar 2 Boote und «überholten» eines an einer Schleuse, da die Crew gerade am Aperölen war und uns sogar die Schleuse geöffnet hat. Als Krönung wurden uns die Leinen abgenommen und am Poller belegt. Damit waren dann die schönen Begegnungen schon beendet und wir legten in unserem Lieblingsdörfchen Vianne an.