Nach Vianne geht es direkt in die Schleuse. Anschliessend folgten knapp zwei Stunden Fahrt ohne Unterbrechung. Ein Genuss, so ohne Arbeit durch das Grün zu gleiten. Dann am Ende der Baise kommt die letzte Doppelschleuse, bevor es wieder auf den Canal de Garonne geht.
Jetzt heisst es den Badge abgeben!
Aber bevor wir den Schleusenwärter verlassen, wird die Badgelorette wieder zur normalen Nautikerin degradiert. Denn ab hier kann man die Schleusen per Drehgriff steuern und nicht mit dem Badge. Kurz um die Ecke und schon sind wir im Hafen von Buzet-sur-Baise angekommen. Ein Platz direkt vor dem Hafenmeister ist frei und wir krallen uns die erste Reihe. Auch hier werden wir wie überall sehr freundlich empfangen. Da die Restaurantplätze rar sind, besorgt uns die Hafenmeisterin sogar zwei Plätze zum Nachtessen heute Abend im Feinschmeckerrestaurant.
Nasse Sättel machen keinen Spass!
Anschliessend schwangen wir uns wieder mal auf unsere Drahtesel und erkundeten die Umgebung. Da die Sättel vom sonntäglichen Regen völlig durchnässt waren, hielt sich das Vergnügen in Grenzen. So hielten wir im Restaurant, wo wir unser Abendessen angemeldet hatten und versuchten einen Apéro zu bekommen. Wir wurden aber so lange ignoriert, bis es uns verleidete und wir das Weite und damit die Konkurrenz suchten. Aber auch dort konnten wir unseren Durst nicht löschen und so ging’s ruckzuck zurück auf die Saint Christophe.
Dort ist mittlerweile genügend Stoff gebunkert und wir genossen den Apéro mit Sicht auf das eingetroffene Kreuzfahrtschiff. Wir machen natürlich wie immer unsere Sprüche über die alten Leute, welche solche Angebote nutzen, Wohl wissend, dass wir gar nicht so weit davon entfernt sind. Aber der Hot-Tube im Bug der «Rosa» ist schon eine Wucht und beflügelte die Fantasie zu einigen Lästereien. Vier Crewmitglieder bedienen während einer Woche acht Passagiere, welche vorwiegend aus UK, Australien und USA auf dem Schiff eine Woche mit Kanalfahren, Ausflügen und Degustationen verbringen. Jeder nach seinem Gusto, es gibt schlimmere Arten sein Geld zu vernichten.
Der Lot ist doch befahrbar
Früher als geplant, treffen wir in der Basis ein. Alles gut verlaufen, die Velos werden fast ungebraucht wieder abgeladen und zurückgegeben. Hier erfahren wir nun, dass wir, obwohl der Lot für die Vergnügungsschifffahrt gesperrt wurde, zumindest ein Stück davon hätten befahren können. Schade, dass wir nicht von Anfang an richtig informiert wurden, den die Gegend am Lot wäre unbedingt eine Reise wert und als Abwechslung zur Baise perfekt geeignet.
Trotzdem, die Fahrt auf dem Canal de Garonne und der Baise sind unvergesslich. Weit ab vom touristischen Trubel erlebt man ein Frankreich, das sehr echt erscheint. Der Zerfall der Häuser und der Infrastruktur ist augenscheinlich. Die Grande Nation hat zu Beissen – aber die Lebensfreude und Freundlichkeit der Bewohner sind ein Genuss.