Datum: 02.10.2018
Lokale Zeit: 10.00
GMT: 08.00
Unsere Position:
44º 11' 43.6668'' N (44.195463)
0º 19' 15.9852'' E (0.321107)

Frankreich, Aquitaine, Agen, Vianne

Gestartet sind wir am Morgen in Agen auf dem Canal de Garonne. Schon bald hatten wir eine Vierfachschleuse zu bewältigen und die Überfahrt über die Garonne. Ein geniales Bild, wenn man mit einem Schiff über einen Fluss fährt. Da der Lot seit 2018 nicht mehr mit Lotsen bedient wird, kann er auch nicht mehr befahren werden – schade.

Plan B
So gab es für uns die zweitbeste Wahl, die Baise. Von der Garonne fährt man unter der Baise durch und hangelt sich dann durch eine Doppelschleuse zur Baise hoch. Uns wurde gesagt, wenn wir schnell genug fahren würden, könnten wir uns später, beim Untendurchfahren, oben nochmals sehen. Wahrscheinlich waren wir mit der Höchstgeschwindigkeit auf der Garonne von 8 km/h doch zu langsam.

Doppelschleuse
In Buzet-sur-Baise fuhren wir durch eine Doppelschleuse auf die Baise. Dort fassten wir unseren Schleusenbadge für die Baise. Baise schreibt man richtigerweise mit einem Doppelpunkt auf dem «i». Da ich dieses «i» nicht finde und auch zu faul bin, den entsprechenden ASCI-Code zu suchen, muss es ohne das spezielle «i» gehen. Da wir in Buzet-sur-Baise abseits vom (nicht existierenden Tourismusrummel) «wild» anlegen wollten, stoppten wir gegenüber einer geschlossenen Zellulosefabrik. Trotz Papier im Herzen und im Hosensack gefiel uns die Aussicht auf die Industrieanlagen nicht wirklich.

Auf der Baise
Zurück war auch eine schlechte Option, dann hätten wir wieder durch die Doppelschleusen fahren müssen.
Also «Greng ache o fahre». Nun waren wir auf der Baise gelandet. Ein Traum in Grün, eine Fahrt durch grüne Bäume und verdorrte Felder. Da an der Baise nicht «wild» festgemacht werden darf, mussten wir weiter bis nach Vianne fahren. Ein toller Anlegeplatz mit gratis Wasser und Strom war die Krönung.

Tolle Schweizer
Die Besatzungen der nachfolgenden Schweizer Schiffe hatte noch Luft nach oben in Sachen Anstand. Wie es sich als Segler gehört, nimmt man die Leine eines ankommenden Schiffes entgegen, insbesondere wenn nur zwei Leute an Bord sind. Ein kurzes «de Vorder» wurde mir zuteil und ich wusste, dass ich die Leine auf dem falschen Ring beschlagen hatte. Warum er annahm, dass ich Schweizerdeutsch verstehe, ist mir auch heute noch ein Rätsel. Aber gehört und gehorcht waren ein Ding. Ein «Danke» habe ich nie gehört, aber dafür durfte der grosse weisse Schäferhund oder ähnlich, dann einen Riesenhaufen setzen, da wo alle gerne im Rasen liegen würden. Die Besitzer haben sich nicht darum gekümmert, und gingen mit einem erleichterten Hund einkaufen. Ha nu, wir machten uns auch auf Erkundungstour und trafen uns im Dörfchen dann im selben Restaurant wie die überaus nette Crew eines deutsch/spanischen Schiffes.

Die Stadtmauer ist  zu kaufen
Vianne hat eine tolle Ausstrahlung. Das Dorf oder Städtchen ist umgeben von einer Stadtmauer. Das beste daran ist, dass man einen Teil der Stadtmauer kaufen kann, inklusive einer 6,5-Zimmer Wohnung.
Wir beschlossen in Vianne einen «Hafentag» einzubauen und die Gegend zu erkunden. So geschah es, dass wir am nächsten Tag die Stahlesel vom Dach luden und ohne E-Unterstützung die Gegend erkundeten. Die Gegend war dann etwas klein, da sich schon sehr bald unsere Beinmuskeln meldeten und wir die Dreiganggöppel wieder aufs Dach luden, wo sie uns die ganze Zeit wunderbar die Sicht verstellen. Die aufmerksamen Leser bemerken es, auf der Baise braucht man nicht zwingend Fahrräder.

 

Jetzt gehts los auf die Garonne
Vorbei an alten, ausgedienten Schiffen
Geradeaus auf dem Canal de Garonne
Richtung Wasserbrücke über die Garonne
Mittig, mitten auf dem Aquadukt
Komisches Gefühl auf dem Wasser über das Wasser
Geradeaus und querab, nur Wasser!
und achteraus ebenfalls Wasser
und die erste Brücke naht
jetzt wirds eng für die Velos und den ganzen Rest
Hausbootfahren hält fit
Wasser und Wälder auf der Baise
Ehemaliges Restaurant in Vianne
der Turm ist nun von Tauben bevölkert
die Wehre sind mit  Stahlseilen und Bojen gegen wildgewordene Hausbootfahrer geschützt