Datum: 15.07.2015
Lokale Zeit: 19.15
GMT: 17.15
Unsere Position:
59º 26' 27.924'' N (59.441090)
8º 0' 30.348'' E (8.008430)
Km-Stand: 26537

Norwegen, Dalen, Buoy Camping

Kurz entschlossen haben wir heute Nachmittag Horness verlassen. Nach einer Walkingtour durch die menschenleeren Wälder haben wir zusammengepackt und uns auf den Weg ins ca. 160 km entfernte Dalen aufgemacht.

Alles Grün und Blau!
Die Fahrt war insofern nicht allzu abwechslungsreich, weil es ständig grün und blau war. Blau oben und unten und grün daneben, einfach traumhaft und das bei angenehmen 22 Grad und herrlichem Segelwind.
Für Abwechslung sorgten die letzten 52 Kilometer über einen Pass Richtung Dalen. Wir stiegen bis auf 900 M.ü.M. auf um dann vor Dalen wieder bei 70 M.ü.M. zu landen. Auf 900 M.ü.M. fiel dann die Temperatur zeitweise auf 11 Grad.
So waren wir froh, dass unten am Tal die Temperatur wieder im Wohlfühlbereich lag. Morgen werden wir auf Erkundungstour gehen und schauen ob wir die versprochenen Elche und Biber sichten können.

Aus der weiblichen Optik:

Frauenthema, 16. Juli  2015
In diesem Bericht spielen die Männer ausnahmsweise keine Rolle, auch der hier anwesende Göttergatte wird kaum Erwähnung finden. Darum ist es gut  möglich, dass sich meine Leserschaft dieses Mal auch auf die weibliche Fangemeinde beschränkt. Etwas dick aufgetragen?
Bevor ich aber mit dem Frauenteil loslege seien hier noch ein paar wettertechnische Tatsachen erwähnt: Die Sonne scheint, dies schon seit 4 Tagen ohne Unterbruch, wir haben tagsüber die kurzen Hosen montiert – und dies nicht als Härtetest.

Das Thema Frisur:
So nun also zum Frauenthema. Es geht um Frisur, also eigentlich um die eine, die der Dame des Womo‘s. Wer Frau ist kennt das „bad hair day“ Phänomen. Es gibt Tage da braucht die erste Begegnung mit sich selbst Mut. Da stimmt es einfach nicht mit dem haarigen Teil obendrauf. Das ist normal, kennt jedes weibliche Wesen auf zwei Beinen. Möglicherweise fristet die Biberin, die da draussen im Fluss lebt, der das Camp hier umrundet, diesbezüglich ein einfacheres Dasein. Allerdings hat die eine Zahnstellung, die eventuell auch Mut braucht, wenn sie ihr Konterfei morgens im Wasser erblickt. Also bleiben wir bei den Zweibeinerinnen und ihrer haarigen Ausstattung.

Das Leiden:
Damit das Ausmass des Leides auch wirklich erfasst werden kann, kurz eine Beschreibung der haarigen Tatsache auf dem Kopf der Dame des Womo‘s! Nein, kein Foto es ist wichtig der Fantasie etwas Spielraum zu lassen.
Fakt ist: eine Frisur ist keine da, ein Haarschnitt wurde verpasst (und das natürlich nicht unbedingt für wenig Geld), zu erkennen gibt er sich bis heute nicht so richtig. Möglicherweise liegt das an den mangelhaften Fachkenntnissen der Dame des Womo’s. Jedenfalls fehlt der fachlich geschulte Kompetenz-Blick, der das Geheimnis dieses Schnittes lüften könnte. Wie muss man sich das genau vorstellen? Es gibt Haare, da oben auf dem Kopf (auf den Zähnen habe es auch welche, meint mein Mann. Aus verschiedenen hier nicht erwähnenswerten Gründen, wird der Fokus in diesem Text auf die Haarpracht obenauf gerichtet). Diese Haare haben einen, für das fachlich inkompetente Auge, nicht zu erkennenden Haarschnitt. Genauer betrachtet, sind einzelne unterschiedlich dichte und mengenmässig verschieden dicht besiedelte Haarsträhnen zu erkennen. Jede einzelne führt ein individuelles, freiheitlich organisiertes Eigenleben. In der Wahl der Richtung sind weder Grenzen noch Ordnung zu erkennen: ob senkrecht nördlich, waagrecht östlich oder westlich ausgerichtet, es gibt alle Varianten – und zwar alle Varianten gleichzeitig!  Ein Kamm sei eventuell eine Lösung? Völlig falsch gedacht. Auch der kann nichts ausrichten. Selbst all die vielfältigen antifalten, feuchtigkeitsspendenden, lockenbevorzugenden, zu seidigem Glanz verhelfenden Produkte ändern nichts an der Tatsache, dass eher die Herausforderung als Frisur erkannt wird.Damit kann sich jetzt jede Leserinn (Männer würden diesen Text niemals bis hierher lesen, darum sind sie hier nicht erwähnt) vorstellen wie es auf dem Kopf der Hartgeprüften aussieht.

Das ist aber bei Weitem noch nicht alles!
Die Farbe wurde bis jetzt noch gar nicht erwähnt. Auch der gebührt ein paar Zeilen Aufmerksamkeit. Die genaue Beschreibung des Farbtons stellt höhere Anforderungen an das Auge der Betrachtenden. Nebst Gelb, leichtem Orange, Grau und Schwarz ist seit ein paar Tagen auch noch Grün auszumachen. Umwerfend? Richtig, es haut einen um.
An diese Stelle zwängt sich die Frage auf, wie die Wegpünktlercrew dieses Schicksal trägt. Die stillschweigende Übereinkunft, nichts was mit Haaren zu tun hat, zu erwähnen, hilft beiden Teilen damit fertig zu werden. Weiter gilt, wir reisen zu Zweit und tragen das Schicksal auch gemeinsam und er tut das klaglos. An dieser Stelle gebührt meinem Göttergatten auch wieder einmal ein Lob.
Er weiss von sich aus, dass ein Foto mit der Dame des Womos als Sujet in seinen Blog gesetzt, ein absolutes Tabu ist und mit einer Scheidung gerechnet werden müsste. Es gäbe höchstens die Möglichkeit, ein entsprechendes Foto für die Veranschaulichung eines norwegischen Trolls zu nutzen.

 

Auf dieser Halbinsel sollen Biber zu finden sein
Im Tal unten ist es wieder wesentlich wärmer
Unterwegs nach Dahlen
Überall hat es wunderschöne Holzhäuser
Oben blau - unten grün
Eines der zahlreichen Dächer mit Grünbewuchs in Dalen
Hier sollten die Biber sein
Der Tag der grossen Wäsche in Dalen
Das Hotel Dalen
Auch hier sollten Biber sein
Der Blumenladen in Dalen
Der Grill bewährt sich
Die MS Victoria
von links nach rechts: Matrose, 1. Offizier, Kapitän
Der Matrose hat heute seinen Bad-Hair-Day
Das luxuriöse Promenadendeck der MS Victoria
Das ehemalige Dampfschiff MS Victoria fährt weiter im Telemarkkanal