Spanien - Cazorla - Camping Cortijo San Isico

Cortijo San Isicio heisst der neue Platz. Wir haben heute mehr Schnee gesehen, als letzten Winter in der Schweiz. Im Moment hagelt es! Die Standheizung läuft auf vollen Touren bei 2,5 Grad Aussentemperatur. Das Notprogramm wird gestartet: Morgen geht es wieder Richtung Küste.

Das war die Kurzversion der Geschichte. Ich wusste, bevor wir den Cali kauften, dass es mit meinen klaustrophobischen Gefühlen mal eng werden könnte. Aber für mich ist jetzt das Ende der Campingstange erreicht. Hagel, Schneefall, Wind und Temperaturen, die ich um diese Jahreszeit in Spanien nie erwartet habe, lassen mich grundlegend über das Thema Camping nachdenken.
Wettermässig ist der Tag nicht zu toppen. Zumindest der Campingplatz hat gehalten, was versprochen wird. Die wunderschön angelegten Terrassen, die sauberen Sanitäranlagen machen Lust auf mehr - falls man den Teil mit dem Hagel und den grau verhangenen Himmel wegdenkt. Das Restaurant ist leider immer noch geschlossen.
Wir machen uns zu Fuss auf den Weg ins nächste Dorf Casorla. Mittlerweile ist es 2 Grad. Wir frieren, lassen uns nichts anmerken und freuen uns auf eine warme Mahlzeit in einem warmen Restaurant.

Semana Santa
Im Dorf werden wir mit einer Prozession überrascht. Semana Santa ist noch nicht vorüber. Durchgefroren sehen wir unsere einmalige Chance auf die warme Mahlzeit! Alle Anderen draussen an der Prozession und wir alleine im Restaurant mit dem einzigen Qual-der-Wahl-Problem, den passenden Sitzplatz unter all den freien Plätzen zu finden. Ganz so ist es dann nicht. Plätze hätte es genügend allerdings ist Essen aus! All die Leute draussen, haben sich bereits vor der Prozession verköstigt. In einer Hotelhalle, mit dem Charme einer postkommunistischen Mensa, bekommen wir dann zumindest einen warmen Kaffee.
Zurück auf dem Campingplatz machen wir uns ans Kochen im Freien. Für einmal gibt es dabei keine Stichflamme beim Gaskocher. Unser fälschlicherweise mitgebrachtes Wintergas passt total ins aktuelle Klima. Das warme Essenbildet für den Höhepunkte des Tages.
Am nächsten Tag reisen wir ab. Dummerweise haben wir den Platz für fünf Nächte vorausbezahlt. Wir wollten während den Ostertagen einen sicheren Platz haben. Leider ist das Geld für die vier weiteren Nächte in Isicio geblieben. Die holländische Betreiberin hat nicht mit sich reden lassen. Irgendwie gut zu verstehen, denn bei diesem Wetter, wird sie den Platz kaum an spontan Vorbeifahrende weitervermieten können. So haben wir mindestens einen kleinen Beitrag an die Platzpflege gespendet. Und wer weiss, vielleicht fahren wir irgendwann wieder mal dort vorbei und holen die verpassten Nächte nach.